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    ESG für Unternehmen: Nice-to-have oder überlebenswichtig?

    ESG für Unternehmen: Nice-to-have oder überlebenswichtig?

    Wien 31. Februar 2023

    Die Bereiche Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) zu berücksichtigen, wird für Unternehmen immer wichtiger. Sie sollten daher selbst aktiv werden und einen eigenen Weg finden, wie sie ihre Lieferketten und ihre Beschaffung nachhaltiger ausrichten. Die politischen Vorgaben kommen früher oder später – daher gilt es, sich besser jetzt bereits darauf vorzubereiten.  

    Ganz gleich, um welchen Industriezweig es sich dreht: Lieferketten und Beschaffungsmaßnahmen benötigen individuelle ESG-Standards. Viele Unternehmen sind sich zwar bewusst, dass es aus den unterschiedlichsten Gründen zu Lieferunterbrechungen bzw. -engpässen kommen kann, erkennen das aber erst, wenn es längst zu spät ist. Viele dieser Gründe sind eng mit Nachhaltigkeit verknüpft.  

    Alleinlieferanten nicht nachhaltig  
    Besonders hart – vor allem aber zumeist vollkommen unvorbereitet – trifft es den Einkauf. Der Grund: Gegenwärtig verlassen sich viele Unternehmen auf Alleinlieferanten und sind entsprechen geografisch von ihnen abhängig. Sie auch? Bei der Wahl stehen oftmals niedrige Preise im Vordergrund, und Quantität kommt meist vor Qualität. Doch dieser Ansatz entspricht nicht mehr dem nachhaltigen Zeitgeist. Denn wer günstig einkauft, denkt nur kurzfristig. Kurzfristiges Procuring ist allerdings risikobehaftet. Wenn Sie hingegen Ihren Einkauf auf Nachhaltigkeit ausrichten, können Sie langfristig von mehr Flexibilität und belastbareren Lieferketten profitieren. 

    Nachhaltig Risiken reduzieren  
    Bei Lieferunterbrechungen oder -engpässen ist die erste Maßnahme häufig die Senkung der Kosten. Nur trägt dieses Instrumentarium keineswegs dazu bei, Ihre langfristige Widerstandsfähigkeit der Beschaffung zu verbessern und gegenüber Störungen besser vorbereitet zu sein. Im Gegenteil: Oftmals überwiegt der Schaden den Nutzen. Folglich sollte Ihr unternehmerischer Fokus auf das perfekte Gleichgewicht zwischen „Just-in-time“-Prozessen und „Just-in-Case“-Szenarien liegen, um gleichzeitig das Risiko so weit wie möglich zu reduzieren. 

    Zur Umsetzung gehören die gezielte Antizipation und Einplanung von Unsicherheiten. So können Sie als Unternehmen mit ERP-Systemen eine detaillierte Analyse von Angebot und Nachfrage erstellen und sich besser auf potentielle Unwägbarkeiten vorbereiten. Fließen sämtliche Daten in ihr Geschäftsmodell ein, verbessern Sie damit zugleich Ihr Lieferkettenmanagement. Dazu können Sie mit digitalen Lösungen Ihre strategische Beschaffung vorausschauender sowie die Lieferantenbeziehungsmanagement proaktiver zu gestalten. 

    Die sich ändernden Anforderungen nutzen Unternehmen gern dafür, um beispielsweise die Lagerverfügbarkeit zu ermitteln, die Vorlaufzeiten der Lieferanten zu bestimmen sowie die Kosten, den Bedarf an Notvorräten und die Kapazitätsbeschränkungen im Lager zu analysieren. Die Einführung eines Risikoüberwachungs-Dashboards kann Ihnen dabei helfen, Ihre eigenen Risiken zu erkennen und einen besseren Einblick in die Risiken Ihrer Zulieferer und der Zulieferer Ihrer Zulieferer zu erhalten. Dank dieser Transparenz gelingt es Ihnen wesentlich besser, mögliche Risiken von Anfang bis Ende nicht nur abzubilden, sondern flexibel mit alternativen Bezugsquellen darauf reagieren zu können.   

    Lieferanten im Nachhaltigkeits-Check 
    Wichtig ist folglich eine langfristige Zusammenarbeit mit Lieferanten, die sich ebenfalls Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben haben. Als Auftraggeber sollten sie Win-Win-Lösungen mit Ihren Top-Lieferanten finden, die dauerhaft Bestand haben und Ihre Lieferkette und letztendlich Ihre Preispolitik stabil halten. Denn Unternehmen, die langfristig mit ihren Lieferanten zusammenarbeiten, erzielen in der Regel ein höheres Wachstum, mehr Rentabilität und schaffen es sogar, anfallende Betriebskosten zu senken. Kurzfristige Wechsel zwischen Lieferanten sind immer mit einem unkalkulierbaren Risiko verbunden.  

    Halten Sie Ihre Nachhaltigkeitsziele fest 
    Wenn Sie Nachhaltigkeitsziele für sich definiert haben, sollten sie diese fest in Ihrer Unternehmenskultur und im Corporate-Purpose verankern, um Ihrer ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Denn wer auf Nachhaltigkeit setzt, wirkt attraktiver gegenüber Investoren, Mitarbeitenden und Kunden. Im Umkehrschluss heißt das: Wer die eigene Nachhaltigkeit verschläft, gefährdet perspektivisch sein Unternehmen.  

    Nachhaltige Beschaffung „on the rise“ 
    „You cannot do business on a dead planet!“, gibt die amerikanische Juristin, Soziologin und Politikwissenschaftlerin L. Hunter Lovins zu Bedenken. Doch der Wandel hat bereits begonnen. Laut einer globalen Studie haben sich bereits 85 Prozent der Unternehmen eine nachhaltige Beschaffungsstrategie verordnet, um sich besser auf neue Vorschriften und Gesetze wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LINK) vorzubereiten.  

    Bis dato ist die unternehmerische Motivation, relevante ESG-Maßnahmen umzusetzen, allerdings häufig nicht intrinsisch geprägt. Nachhaltigkeit gilt in vielen Unternehmen als lästiges Zusatzthema, das Mehraufwand bedeutet und Kosten verursacht. Doch dem ist nicht so. Nachhaltigkeit sollte ein Thema werden, das alle betrifft und jeder gleichermaßen vorantreibt. Bei globalen Lieferketten sollten Unternehmen zudem eine gesunde Balance finden zwischen Wettbewerb und nachhaltiger Verantwortung. Am Ende wird es sich auszahlen – für Ihr Unternehmen, unsere Gesellschaft und unseren Planeten.  

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